7am / Frühstück / Check out
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8am / Unser deutschsprachiger Fahrer und Begleiter für die nächsten 2 Wochen namens Daya fährt mit einem grünen, sehr geräumigen Mercedes-Kleinbus vor und hinterlässt einen sympathischen ersten Eindruck. Schnell ist das Gepäck verstaut und die Sitzordnung geklärt. Auf geht´s.
Während der ersten Meter klären wir die Tagesstrecke. So wartet auf halben Weg nach Anuradhapura, Yapahuwa, ein "hervorragender Berg". Aber bevor wir diesen erreichen, bekommen wir Hunger.
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10.30am / Wir halten am Wegesrand und probieren die einheimische Küche. Scharf bis sehr scharf, schmackhaft und preiswert, auch wenn sich der durchschnittliche Mitteleuropäer an die Darbietung der Speisen wohl erst gewöhnen muss (ohne Fahrer hätte meine bessere Hälfte hier bestimmt nicht angehalten).
Unser Tipp: unbedingt einmal anhalten!
must do:
snack along the way
11.30am - 1.30pm / Besichtigung von Yapahuwa
Den Bus mit Fahrer auf dem Parkplatz zurücklassend, hier findet sich auch eine Toilette und der aus Wellblech zusammengeklempnerte Ticketschalter, geht's hinter Letzterem quer Feld ein und dann entlang des äußeren Wassergrabens zum Osttor der Anlage. Im Zentrum der kleinen, doppelt umwallten Felsenburg, erhebt sich am Südabhang des 90m hohen Granitfelsens die bei weitem prächtigste Freitreppe der Insel aus dem Urwald, sog. Lion´s Staircase. Allerdings ist diese Pracht "von unten" nicht auszumachen. Erst im Verlauf des zweiten Treppenabsatzes öffnet sich der Blick. Die sich je nach Blickwinkel, wie bei einer Theaterbühne, verschiebende Räumlichkeit der Treppe zog mich sofort und aus jeder Perspektive in ihren Bann. Ich konnte mich nicht sattsehen und knipste wild drauf los.
Die Treppe endet, als einziges Überbleibsel des ehemals in die Festungsanlage integrierten Königspalastes, auf einem kleinen natürlichen Felsenplateau. Im hinteren Bereich beginnt linkerhand der Pfad zum Gipfel. Folgt man diesem, wird der in ca. 20min und ohne Probleme zu bewältigende Aufstieg, welcher zunächst über gemauerte sowie in Stein geschlagene Treppen und später über blanken Fels verläuft, mit einem bleibenden Eindruck belohnt. Unterwegs sorgen freche Äffchen für Ablenkung.
visiting hours
daily 7am - 5pm
entrance fee: adult 4$ / child 2$
Zurück am Parkplatz testen wir gut durchgeschwitzt einen frisch gepressten Saft aus einheimischen Orangen. Der wird hier mit sehr viel Zucker serviert. Mit ausreichend kühlem Wasser verdünnt, wurde es erträglich und löschte den Durst. Später wollte ich ihn unbedingt nochmal pur probieren, aber es fand sich keine Gelegenheit. Schade.
Zurück im klimatisierten Wagen bleibt auf dem weiteren Weg nach Anuradhapura Zeit zum durchatmen und entspannen.
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Als erste und älteste der Königsstädte von Sri Lanka stand Anuradhapura selbstverständlich auf unserer Reiseroute. Genauer der auf die Gründung im 4. Jahrhundert v.Chr. zurückgehende antike Teil, welcher nach seiner über 1.300 Jahre andauernden Blüte lange in Vergessenheit geriet und im Dschungel verborgen blieb. Dank seiner Wiederentdeckung, seit 1982 anerkannt als UNESCO Weltkulturerbe, ist heute am ehemaligen Regierungssitz verschiedener Königsdynastien eine archäologische Ausgrabungsstätte mit Überresten der prachtvollen Königsbauten, beeindruckenden Stupas, Tempelanlagen und Teilen von den ehemaligen Klöstern zu besichtigen. Zudem ist die prachtvolle Stätte nach wie vor ein mit Leben erfülltes, religiöses Pilgerziel.
Die Weitläufigkeit des historischen Geländes und unsere begrenzte Besichtigungszeit erforderten eine Prioritätenliste. Ganz oben stand, was in unseren (meinen) Augen auf gar keinen Fall fehlen durfte.
sacred city
3.15 - 3.50pm Besichtigung des Felsentempels Isurumuniya, Anuradhapura
Unweit vom Hotel, daher unser erster Anlaufpunkt in Anuradhapura, und nahe dem Tissa Wewa liegt im südlichen Ruinenfeld der Felsentempel Isurumuniya. Dieser wurde erbaut von Devanampiya Tissa (250 - 210 v.Chr.), einem der ersten Könige von Sri Lanka, welcher 247 v.Chr. im nahen Mihintale zum Buddhismus bekehrt wurde und hiernach das Königreich auf einen neuen religiösen Weg führte. Der eine Felsformation umschließende, recht übersichtliche Komplex verfügt über einen eigenen Parkplatz, von welchem man in wenigen Schritten den Eingang erreicht. Hier sind der Eintritt zu entrichten und die Schuhe zu belassen. Aufgrund der aufgeheizten Wege und Steine ging´s von hier nun mit zügiger ausfallenden Schritten (Tempelsocken sollte man halt dabei und nicht im Auto haben!) über die kleine, mit Mondstein auslaufende und Wächterstelen versehene Freitreppe zum an den Fels geklebten alten Schrein.
Rechterhand blickt man auf eines der berühmten Felsreliefs - den badenden Elefanten. Besichtigen wollte ich aber unbedingt und hauptsächlich den farbenprächtigen, liegenden Buddha. Zu finden im neuen Schrein.
Den im hinteren Bereich in den Fels gehauenen, mittlerweile mit Geländern abgesicherten, sehr heißen Stufen folgend, kann man sich auf der oberen Plattform angelangt, einen Überblick verschaffen. Vorausgesetzt man hat den eisernen Willen und ignoriert die Schmerzen. Für Ablenkung sorgten auch hier putzige Äffchen, welche genüsslich Opfergaben wegschnurpsten.
Anuradhapura POI #2
Isurumuniya rock temple
visiting hours: 7am - 8pm
entrance fee: 200Rs
(children free)
Hotel The Sanctuary at Tissawewa
Ein kleiner baulicher Überrest der britischen Kolonialverwaltung, errichtet in Mitten der verlorenen singhalesischen, durch die Briten wiederentdeckten Stadt Anuradhapura. Das heutige Sanctuary at Tissawewa, während der britischen Kolonialzeit bekannt als The Grand Hotel, begrüßt seine Gäste bereits seit über 100 Jahren. Es erstrahlt nach seiner letzten Überholung in altem kolonialem Glanz mit 22 Zimmern und 3 Sternen.
Die Wahl der Unterkunft im heiligen Bezirk verschaffte uns Zeit. Einen Hinweis, dass man als Gast des Hauses bereits ein Eintrittsticket vorzuweisen hat, konnte ich nicht finden. Die Zufahrt war ohne passieren eines Checkpoints möglich.
Es bietet: Parkplatz, Zimmer mit AC und free WiFi!, Kinder willkommen (Extrabett), Restaurant (keine alkoholischen Getränke aufgrund der Lage im heiligen Bezirk)
Preis-Leitungs-Verhältnis: Top*****! geräumiges Zimmer mit Frühstück 120€ (2+1)
Buchung über ebookers.de ohne Probleme.
4.15pm / Ankunft im Hotel / Zeit für einen Kaffee auf der Veranda / auch hier sorgt ein findiges Äffchen für Kurzweil - am anderen Ende der Veranda stand die Zimmertür offen, ein lauter Schrei ließ vermuten, dass der unvorsichtige Hotelgast über den Besucher nicht erfreut war
The Sanctuary at Tissawewa
triple room (confirmed) / b&b
in 2pm / out 12am
free driver accommodation with meals available
6.15pm / Besuch der abendlichen Zeremonie am heiligen Bodhi-Baum
Der heilige Bodhi-Baum von Anuradhapura ist ein Abkömmling der Pappel-Feige aus dem indischen Bodhgaya, unter welcher Siddartha Gautama um das Jahr 534 v.Chr. die Erleuchtung (bodhi) erlangte. Mit Sanghamitta, der Tochter und Gesandten des Ashoka, dem Begründer des ältesten indischen Großreichs und Wegbereiter des Buddhismus, erreichte er 236 v.Chr. Sri Lanka und entfaltete sich nach seiner Pflanzung im königlichen Garten von Anuradhapura prächtig. Auch wenn der Urwald Anuradhapura überwucherte, wurde der Baum ohne Unterbrechung bis zum heutigen Tag gepflegt.
Der Bodhi-Baum liegt im heiligen Bezirk. Unser Fahrer setzte uns am Parkplatz vor dem West-Gate, scheinbar ein Nebeneingang, ab. Auf diesem Weg war weder ein Eintrittsticket für den heiligen Bezirk noch den Bodhi-Baum zu lösen. Nur die Schuhe waren abzugeben (shoe counter). Durch weithin, auch in unserem Hotel, zu hörenden Trommelwirbel angekündigte Andachtszeremonien finden täglich gegen 6am, 10.30am und 6pm statt. Uns war es vergönnt, an der allabendlichen Zeremonie teilzuhaben. Mitreißend.
Anuradhapura POI #1
Bodhi-Tree
entrance fee: 200Rs
7.15pm / Zurück im Hotel war noch Zeit bis zum Abendessen. So wanderten wir kurzentschlossen zum angestrahlten, nahe gelegenen Mirisawetiya Stupa. Mehr als 2.100 Jahre alt (erbaut von König Dutugemunu - 161 vChr - 137 vChr), ist er einer der ältesten Großstupas in Sri Lanka und insbesondere Nachts eine Augenweide.
Unser Tipp: Nachtwanderung.
8pm / Abendessen im Hotel. Wir sind nicht die einzigen Gäste im offenen Restaurantbereich. Kleine Geckos pflücken fleißig die lästigen Quälgeister (Mücken) von den Wänden. Sehr sympathisch. Die Bestellung ist schnell aufgegeben, das Essen lässt allerdings ordentlich auf sich warten. Im vorab gereichten, verschiedene Sorten beinhaltenden Brotkorb entdecke ich kleine, leckere und noch warme Teigteilchen. Mit der leicht gesalzenen Butter aus Neuseeland ein Genuss. Ein aufmerksamer Kellner versorgt uns mit Nachschub. Der übersichtlich gestaltete Hauptgang (Indian Ocean Mixed Sea Food) überzeugt geschmacklich und ist für 7,50€ preislich absolut iO.
Anuradhapura
Mirisawetiya Stupa