Villa Altenburg - Boutique Hotel & Restaurant

Straße des Friedens 49, 07381 Pößneck

https://www.villa-altenburg.de/

klassischer Charme und die lebendige Geschichte einer ehemaligen Fabrikantenvilla

Geschichte

Pößneck, 

einst gehörig zum  Herzogtum Sachsen-Meiningen, zu dieser Zeit reichste, ostthüringische Industriestadt

bekannt für Fabrikate der Tuch- und Flanellindustrie, aber auch der Porzellan- und Druckindustrie

Die größte Druckmaschine der Welt lief in den 1920er Jahren im Verlag von Carl Gustav Vogel in Pößneck, der über zwei Millionen Kunden weltweit belieferte

 

der Vater: Carl Gustav Vogel

Verlagsgründung 1891, Enteignung 1945

erwarb 1920 nach Auflösung des Herzogtums Sachsen-Altenburg das nahe gelegene Neue Schloss in Hummelshain. Seine zwei Söhne ließen sich am südöstlichen Stadtrand Pößnecks standesgemäße Villen mit ausgedehnten Gärten bauen. 

 

der jüngere Sohn: Ludwig Vogel

engagiert im väterlichen Unternehmen, übernahm die technische Leitung

Gemessen an den damaligen architektonischen Möglichkeiten entschied sich der jüngere Sohn Ludwig für eine betont konservative Bauform. Der zweigeschossige, 1928 fertiggestellte schlossartige Bau zeigt mit Eckrisaliten, Mansarddach und Fassadendekoren deutlich neobarocke Züge und lässt sich als Werk der Spätreform einordnen.

die Architekten: Hugo und Otto Schellenberg, renommiert in Berlin 

 

heute entpersonalisiert Villa Altenburg (Warum Altenburg?)

schlossartig präsentiert sich die Villa über ihrem Sockel aus Stützmauern und Terrassen

Gute Hotellerie ist einfach zu definieren:

Wenn der Gast das Haus glücklicher verlässt als er gekommen ist.

meint das Hotel. 

STANDARD ZIMMER

Klassische Eleganz

RESTAURANT

große Liebe zur Gastronomie und Leidenschaft für exzellenten Service

Frühstück

Starten Sie optimal (und VITAL) in den Tag mit einem reichhaltigen Frühstück in der Villa Altenburg!

Wir verwöhnen Sie mit einer Vielfalt an regionalen Produkten, darunter Marmeladen, Honig vom Imker, Backwaren vom Landbäcker und Thüringer Wurst- und Käsevariationen. Dazu gibt es frisches Obst, Brotaufstriche, vegetarische Optionen, vitalisierende Starterdrinks aus eigener Produktion, hausgemachte Joghurt und Quarkmischungen viel Gemüse, Nüsse, hochwertige Öle, Vielfalt von Samen und Nussmischungen für ihre Bowl und natürlich dürfen Kaffee und Tee in unserem reichhaltigen Angebot nicht fehlen. im Sommer haben Sie sogar die Möglichkeit, Ihr Frühstück auf unserer Terrasse zu genießen. 

Wlan

1 Flasche Mineralwasser

Parkplatz

 

 

 

 

HOTEL VILLA ALTENBURG

casa culina GmbH

Straße des Friedens 49, DE-07381 Pößneck

 

Doppelzimmer Standard

Herbst-Rabatt -5% 130.00 EUR

123.50 EUR

list

 

STORNOKOSTEN

ab Sa, 02.11.2024 15:00 Uhr: 111.15 EUR

 

 

 

Von einer wunderbaren Schriftstellerin verfasst.
SCHÄTZE HEBEN
in der Villa Altenburg in Pößneck
von Kathrin Groß-Striffler
Wenn der Näherkommende die Villa Altenburg zum ersten Mal sieht, beschleicht ihn eine seltsame Ahnung. Als befehle man ihm, dass er sich aufmachen solle zu einer Entdeckungsreise, von der er nicht weiß, wohin sie ihn führen wird. Er muss sich darauf einlassen. Er tut es gern. Er spürt, dass er hier richtig ist. Hier in der Villa, die der Verleger Ludwig Vogel im Jahr 1928 im Stil des Neoklassizismus erbauen ließ. Was mag es sein, das von diesem Ort ausgeht?
Als „Haus in der Landschaft“ konzipiert, das sich in die umgebende Parklandschaft öffnet, wurde die Villa zum Heim des Verlegers und seiner Familie. Er schien genau zu wissen, was er wollte: Schlichtheit und Eleganz, dezenten Luxus, Großzügigkeit im Baulichen, aber noch viel mehr. Immer spürt man dieses Mehr, diesen Hinweis auf verborgene Schätze, die es zu heben gilt, und so macht man sich auf, nach ihnen zu suchen. Es ist wie bei einer Schnitzeljagd; hier ein Hinweis und dort einer, und die Spannung steigt. Zuerst erkundet man das Äußere. Wie prachtvoll und ruhig dieser Bau in der Landschaft hockt, so, als wolle er sagen: hier bin ich, und hier bleibe ich. Wie ein großes Schiff steuert er durch manchmal unruhige Zeiten, die ihm nichts anhaben können, die Stiefelabdrücke der russischen Kommandanten im alten Parket genauso wenig wie die baulichen Sünden, die in der DDR beim Umbau in eine Betriebsparteischule und später in ein Schwangerenerholungsheim begangen wurden. Na wartet, scheint die Villa zu sagen, es werden Menschen kommen, die freilegen werden, was in mir steckt, wartet nur, gemach, ich bin, was ich bin, manche mögen es nicht wahrhaben, andere aber sehr wohl. Ich werde überdauern. Weil das, wofür ich stehe, ebenfalls überdauern wird. Sucht! Also gut. Ist die Tatsache, dass hier nur Lavendel und Rosen gepflanzt sind, ein Hinweis darauf, in welcher Richtung man suchen soll? Es scheint so. Die aus England hergeschafften schlichten Gartenmöbel, die man nicht angestrichen hat, so, als wolle man den Blick lenken auf das Ursprüngliche, ein anderer? Und der Brunnen, ebenfalls aus England, mit den musizierenden Damen, die adrett ihre Zehen ins Wasser halten, will er etwas mit mir anstellen, mit mir, dem Suchenden, Betrachtenden, Getriebenen? Nun, da steht ein kleines Teehaus im Park. Saniert ist es noch nicht. Aber was für eine Entdeckung: unter der billigen Holzverschalung eine mit Blumen bemalte Wand! Im Park ein Porzellanpüppchen ohne Beine: will es mir etwas sagen? Kräuter wachsen hier, die die Köchin für ihre kulinarischen Kreationen sucht. Und dort springt das schwarze Eichhörnchen, liebevoll Ludwig genannt, einen Baum hoch! Bohren Taubenschwänzchen ihren Rüssel in die üppig blühenden Rosen, flatternd wie Kolibris! Ja, wo bin ich denn hier gelandet? So viele Schmetterlinge gibt es noch? Spechte pochen gegen die Stämme alter Bäume. Die Insekten, die sie herausziehen und verspeisen, schmecken womöglich besser als die aus dem schnell wachsenden Holz aus DDR-Zeiten, wer weiß? Still ist es ansonsten. Vögel zwitschern. Eichelhäher krächzen empört, wenn sich der Fuchs nähert. Er gehört zum Haus, ebenso wie das Reh und der Hase. Sie fühlen sich offensichtlich wohl hier. Steht der Besucher auf der eleganten Freitreppe, die schon Filmkulisse war und wohl wieder sein wird, kann er nicht anders, als zu lauschen. Als zu bemerken, dass er sich auch wohl fühlt hier. Aber weiter auf der Schnitzeljagd. Nein, noch nicht ins Innere. Eine komplette Küche steht draußen bereit für sommerliche Grillabende. Auf der anderen Seite der Villa sprudelt ein kleiner Brunnen. Dass man hier WLAN hat – nicht zu sehen. Man kann den Blick weithin schweifen lassen: jenseits des Parks sind Wiesen und Wälder. Man setzt sich auf eine Bank. Will ausruhen. Warum eigentlich immer nach etwas suchen? Muss das denn sein?
Das Haus in der Landschaft. Auch von innen vergisst man keine Sekunde, dass es nach draußen verweist, den Blick über schlichtes, kostbares Interieur (die ursprünglichen Holzverkleidungen der Wände, die exquisiten Tapeten, das alte Mobiliar) immer hinaus lenkt ins Grüne. Von jedem der neu sanierten Zimmer aus hat man diesen Blick. In alte Stühle und Sessel, geschmackvoll neu bezogen, kann man sich hineinfallen lassen. Kann durchatmen. Die Bäder sind auf modernstem Standard. Alles elegant und schlicht und kostbar zugleich. Alles verweisend auf – was war das doch gleich? Wie köstlich der Aufenthalt in dem ovalen Lesezimmer, wo man vom Buch aufsehen und hinausblicken kann! Die Farbe der Wände wechselt mit dem Licht, das von draußen kommt… wird rötlich, cremefarben, beige: alles ist Wandel, gleichzeitig hat alles Bestand.
Nun noch der Gang in den Keller. Hier ist noch nichts saniert. Hier hatte der Hausherr ein Bad installieren lassen, in dem sich auch, Jahrzehnte später, die werdenden Mütter aufhalten konnten. Da waren die Säulen scheußlich mit kleinen grauen Fliesen bepflastert. Tja, die DDR … Was darunter wohl zum Vorschein kommen mag? Welche Schätze gilt es noch zu heben? Das Jagdzimmer – wenn man die Wände abklopft, werden sich wahrscheinlich, wie überall im Haus, verborgene Schränke finden lassen. Hinweise darauf, wie hier gelebt worden ist. Das alte Foto von 1930 fällt einem ein, von einem Klassentreffen: ein Gast hat es vorbeigebracht. Der Verleger vorne dabei. Im Raum nebenan stapeln sich die Suppenterrinen. Sie werden auf die Tische gestellt – und den Gästen überlassen. Kein Kellner, der Suppe schöpft, nein, muss man selber machen. Könnte ja sein, dass sich daraus interessante Gespräche entwickeln, wenn man den Tischnachbarn bedienen darf!
Jetzt hat man viel gesehen, lange nicht alles. Hat den Charme dieses Ortes erlebt. Hat sich darüber gefreut, wie sich die Hotelbetreiber für jedes kleinste Detail interessieren, das es noch zu finden gilt, sie selbst Schatzsucher, eifrig wie Kinder. Und hat die ganze Zeit gewusst, dass man nah dran ist, noch ganz andere Schätze zu heben: Schätze, die in einem selbst verborgen sind. Dass es da eine Ruhe gibt, eine erstaunliche Gelassenheit. Dass man der Zeit nicht mehr hinterher rennen muss, sondern sie hier und jetzt verrinnen lassen kann. Ganz beschaulich, ganz zufrieden. Und die Vergänglichkeit allen Lebens – ist sie wirklich so schlimm? Gibt es nicht immer auch etwas, das überdauert?
Die Suche war anstrengend. Man hat nun wirklich eine Aus-zeit verdient.